Ahnenforschung Andreas Guhr

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schlesische Gedichte - Schlesier-Gedicht

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Schlesier-Gedicht
Verfasser: unbekannt

Ich sitz versunken in Gedanken

In meiner Klause ganz allein

Möcht mit dem Sonnenschein, dem blanken

Recht schell in meiner Heimat sein!

 
Der Krieg ist aus, aus tausend Wunden

Liegt blutend noch mein Vaterland!

Ich aber denk' in allen Stunden

An Schlesien, an dem Oderstrand.

Auch ich musst's Heimatland verlassen,

Musst' fort vom alten Vaterhaus.

Ich kann es immer noch nicht fassen

Man wies uns aus der Heimat aus!

Wie oft denk' ich an Schlesiens Berge

Und an die schönen Taler all',

Dort, wo im Geisterreich der Zwerge

Sein Zepter schwingt Herr Rüberzahl.

Ich grüsse froh die grünen Wälder

Den alten Zobten blau und grau,

Der uns gedient als Wettermelder,

An Fürstberg und an Schreiberhau.

 

Mein Gruss gilt Görlitz' Landeskrone

Auch Grünberg mit dem gold'nen Wein,

Besonders Bunzlaus gutem Tone

Und Laubans Taschentücher fein.

In Neusalz spann man beste Zwirne,

Auch Sagans Tüche sind bekannt.

In Glogau gab's von Apfel, Birne

Der besten Most am Oderstrand.

Auch Sprottau, Lüben möcht' ich nennen

Nebst Fraustadt, dann den Schlesiersee,

Auch Steinau, Wohlau muss mann kennen,

Bad Trebnitz mit der Hedwigshöh'.

In Haynau möcht' ich wieder weilen,

In Liegnitz gar zu gerne sein,

Zur Stadt der Gurken möcht' ich eilen,

Möcht essen von den Bomben fein

Das alte Goldberg will ich grüssen

Und Jauer mit den Wursten fein;

Auch Schweidnitz mit dem Schnaps, dem süssen
Und Striegau mit dem Bruch von Stein.

 

Freiburg die bekannte Uhrenstadt

wo es außerdem auch Webereien hat.

Bekannt sind Liebichau und Fürstenstein,
wie gerne möchte ich jetzt dort sein.

 

Bad Salzbrunn möchte ich wiedersehen

mein Waldenburg und Landshut,

möchte in Neurode wieder stehen.

In Glatz wo schmeckt die Rose gut.

Möchte wieder einmal Kroatzbeere trinken,
und Schüttbodenkümmel als Likör.

Dem alten Schlegel möcht ich winken

wo diese Sachen kamen her.

Von Langenbielau zeugt sein Leinen

und Nickel gabs bei Frankenstein.

In Strehlen macht man aus den Steinen

die Würfel für das Pflaster klein.

Auch Münsterberg sei nicht vergessen,

Gemüse man dort konserviert

in Wartha konnt man Kuchen essen,

den man mit Honig fabriziert.

In Reichenbach gabs große Werke

in Ohlau rühmt man Gänsebrust,

in Neisse höre zu und merke

gab es Konfekt, es war ne Lust.

Auch Oppeln sah man eifrig schaffen

das gleiche war in Brieg der Fall.

Und Kosel mit dem Oderhafen

ist sehr bekannt dort überall.

Jetzt muß ich Beuthen und Gleiwitz preisen
auch Hindenburg gehört dazu.

Wo man die Kohle und das Eisen

an jedem Tag schuf ohne Ruh.

Bei Ratibor begann die Grenze

bei Neustadt war es ebenso.

Ich wünscht das fernerhin erglänze

der Annaberg so stolz und froh.

Nun grüße ich in Schlesiens Kleide

die Perlen von den Bädern all

Kodowa, Reinerz, Altheide

und Bad Warmbrunn noch auf jeden Fall.

Doch weiter gehen die Gedanken,

nach Silberg und Wölgelsgrund

wo die Forellen die Silberblauen

uns schmeckten gut zu jeder Stund.

Ich denk an Schlesiens Metropole

an dich mein altes Breslau lieb,

mit deiner Oder deiner Ohle

und glaub daß es nichts schönres gibt.

Mein Breslau, Heimat meiner Lieben

dein denk ich bis zur letzten Stund.

Bis es mal heißt jetzt wird geschieden,

von diesem alten Erdenrund.

Dann will ich still von dannen gehen

doch eine Bitte schließ ich ein,

noch einmal möcht ich Schlesien sehen

und möchte dort begraben sein.